Konsum heute und morgen

Seit Anfang April 2019 ist im Industriemuseum Kraftwerk Ermen und Engels des Landschaftsverbandes Rheinland eine neue Sonderausstellung zu sehen, die sich mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Konsums beschäftigt

„Must-Haves“, wie die Ausstellung überschrieben ist“, ist ein eher neu(modischer) Begriff – was dahinter steht, ist jedoch ein alter Hut. Denn zu jeder Zeit gab es Dinge, die „man“ haben musste. Mit über 450 Exponaten wird die Entwicklung des Konsums von der vorindustriellen Zeit bis in die unmittelbare Gegenwart gezeigt. Das fängt an bei den wenigen Besitztümern, die lange genutzt, immer wieder repariert oder ausgebessert wurden. Vieles wurde selbst hergestellt oder zumindest regional produziert.

Einkaufen als Erlebnis begann erst am Ende des 19. Jahrhunderts mit den ersten Warenhäusern, die zum Probieren, Einkaufen, Bummeln und Verweilen einluden. Das war möglich, weil Produkte massenhaft in Fabriken hergestellt und damit auch deutlich preiswerter wurden. Das verstärkte sich noch einmal, als Marketing, Werbung und Schaufenster-Dekorationen aufkamen.

Zu klassischen Konsumgütern, die heiß begehrt, aber nicht für jeden bezahlbar waren, gehört zum Beispiel die sogenannte Kombinationstruhe „Akona 21“ von Blaupunkt aus dem Jahr 1959 (siehe Foto). In den 1980er Jahren waren es – vor allem bei jungen Menschen – Turnschuhe einer besonderen Marke.

Doch bei einigen trat ab den 1970er Jahren ein Wandel ein, weil schon damals Umweltprobleme sichtbar wurden, die auch der Konsum mitverursacht hat. Und heute stellen sich immer mehr Menschen die Frage, ob man tatsächlich alles haben muss. Deshalb wirft die Ausstellung auch einen Blick in die Zukunft um zu schauen, wie wir in Zukunft konsumieren wollen und werden.

Die Ausstellung bietet den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit herauszufinden, welcher Konsumtyp man ist. In einer interaktiven Installation kann man sich zudem ein neues Outfit zusammenstellen und im Bild festhalten. Sie ist bis zum 27. Oktober zu sehen und soll danach auch an den anderen LVR-Standorten gezeigt werden.

Foto: Landschaftsverband Rheinland/Jürgen Hoffmann