Man sagt ja immer, dass man Statistiken nur glauben sollte, wenn man sie selbst erstellt habe. Ähnlich dürfte es mit den zahlreichen Rankings aussehen, die zum Jahresende oder wahlweise zum Jahresbeginn erstellt werden. Ich will zumindest einer gerade sehr gerne glauben, denn die lobt Wuppertal als eine der größten 30 Städte in Deutschland gleich in der einleitenden Zusammenfassung eines 60-Seiten-Papiers.

Das hört sich doch zum Jahresende und kommendem -beginn ganz besonders gut an. Und es spielt meiner Neigung in die Hände, nicht immer nur das Negative zu sehen, sondern vor allem die guten Dinge in der Stadt. Denn ich bin es ein bisschen leid, dass hier immer (noch) so viel gemeckert wird. Ein Anlass – vom Wetter über die Sauberkeit bis zur Politik – findet sich eigentlich immer.

Aber ich glaube, dass man sich auch ansehen sollte, was getan wird. Und da gibt es so viel Gutes im bergischen Städtedreieck – und wahrscheinlich noch viel mehr, das wir gar nicht bemerken, weil es so selbstverständlich (geworden) ist.

2019 sind mir dabei viele Initiativen von jungen Menschen aufgefallen, die mit neuen Geschäftsideen nicht nur den Weg in die Selbstständigkeit gesucht haben, sondern dabei auch etwas im Sinne der Nachhaltigkeit tun. An dieser Stelle haben ich schon einmal das vegane Café Medusa und den ersten Wuppertaler Unverpacktladen erwähnt.

Und genau in diesem Sinne geht es nun auch in den beiden anderen bergischen Städten weiter. Im Solinger Gründer- und Technologiezentrum haben zwei junge Frauen einen Raum gefunden, um nachhaltige Kosmetik ohne viel Verpackungsmüll zu entwickeln. In Remscheid entsteht ebenfalls ein Laden ohne Verpackungen. Und in Wuppertal machen sich gerade zwei junge Männer auf den Weg, einen Lebensmittel-Bringdienst direkt vom Bauern zum Verbraucher aufzubauen. Wir werden das auch 2020 weiter verfolgen, ebenso wie die vielen anderen Entwicklungen in ganz anderen Bereichen.

Ihre Silke Nasemann