Wer bei der Polizei im bergischen Städtedreieck ist, sollte auch wissen, welche Geschichte sich hinter ihren historischen Gebäuden verbirgt. Deshalb lud Polizeipräsident Markus Röhrl alle neuen Polizistinnen und Polizisten, die zum 1. September 2018 eingestellt wurden, ein, sich die Gedenkstätte Pferdestall an der Polizeiinspektion Remscheid zu besuchen. Dabei soll zugleich an die November-Pogrome 1938 erinnert werden, die auch den ehemaligen Pferdestall der Polizei betreffen. Mitte November nahmen die ersten gut 30 Polizistinnen und Polizisten die Einladung an. Die derzeitige Ausstellung in der Gedenkstätte beschäftigt sich mit der Verfolgung und Vernichtung der Remscheider Juden im Nationalsozialismus. Erstellt wurde sie von Schülerinnen und Schülern der Geschichts-Arbeitsgemeinschaft des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, die auch die Idee der Gedenkstätte maßgeblich vorangetrieben haben. Unterstützt werden sie dabei seit 2016 von der Polizei, indem unter anderem der Pferdestall zur Verfügung gestellt wird. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt derzeit in der „Polenaktion“. In Deutschland lebende Polen, die meist jüdischer Herkunft waren, wurden dabei in ihr Heimatland abgeschoben – auch wenn sie nie dort gelebt hatten. Ziel ist es, dass möglichst alle neuen Polizistinnen und Polizisten die Gedenkstätte besuchen, heißt es bei der Polizei.