Den 25. November haben die Vereinten Nationen als Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ausgerufen. Seit 1981 finden dann weltweit Aktionen und Veranstaltungen statt, um das Thema mehr in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken. Im Kreis Mettmann wird am diesjährigen 25. November die Aktion „Brötchentüten“ gestartet, die von den Gleichstellungsbeauftragten und der Präventionsstelle gegen sexuellen Missbrauch organisiert wird. Mit dabei sind zum Beispiel die Velberter Bäckereien Bär, Mittelmann und Kaiser, die an diesem Tag nicht ihre üblichen Brötchentüten, sondern pink-weiße Tüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ nutzen werden. Sabine Reucher, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Velbert (siehe Foto), konnte die Tüte schon vorab bei der Bäckerei Bär anschauen. Auf der Rückseite finden sich Adressen und Notrufnummern der Stellen, bei denen Mädchen und Frauen Schutz und Hilfe bekommen. Das sei um so wichtiger, würden die Fallzahlen bei häuslicher Gewalt im Kreis Mettmann doch eher zu- als abnehmen. 2017 wurden der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt nach Angabe der Stadtverwaltung Velbert über 600 Straftaten gemeldet, über 100 davon aus Velbert. Diese Zahl sei in diesem Jahr schon jetzt erreicht. 48 Frauen und ihre Kinder suchten im vergangenen Jahr Schutz im Frauen- und Kinderschutzhaus des Kreises Mettmann. Die Organisation „Terre des femmes“ gibt an, dass in Deutschland jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt erlebt habe. Etwa 40.000 Frauen und ihre Kinder flüchteten jährlich vor der Gewalt ihres Partners in Frauenhäuser. Und alle zwei bis drei Tage werde eine Frau von ihrem (Ex-) Partner getötet.
Foto: Stadt Velbert